zu später Stunde melde ich mich heute mit einem Kinderbuch, das ich schon vor einiger Zeit aus dem Carl-Auer-Verlag erhalten habe. Bisher war so viel für die Uni zu schreiben und naja, das reale Leben in der Schule, dass mir abends die Worte für den Blog gefehlt haben. Nun komme ich in der Hinsicht langsam wieder zu mir und beginne, alles auf- und nachzuarbeiten...
Das Buch, um das es heute geht, ist zwar in der Kinderbuchabteilung des Verlags erschienen und enthält ein Nachwort für Eltern und Erzieher, ich würde es jedoch nicht unbedingt ausschließlich für Kinder vorsehen. Warum das so ist und wieso ich das Buch zwar ganz toll finde, aber auch kritisieren muss, erkläre ich gleich - Vorher kommt jedoch der Klappentext:
Manche Tage sind so: nichts gelingt uns. Der Kopf scheint von einer Wolke umhüllt. Aus heiterem Himmel überfällt uns eine trübselige Stimmung. Alles erscheint grau und freudlos. Wir fühlen uns hilflos und ausgeliefert. Da bleibt nichts, als sich im Bett zu verkriechen. Doch wenn wir zu warten wissen, ein wenig aushalten und alles geschehen lassen, dann können wir erleben, dass am nächsten Morgen die Wolke fortgezogen ist. Und das Leben fühlt sich so frisch und klar und strahlend an wie die Natur nach einem Regenguss, wenn die Sonne wieder scheint. Eine Geschichte, die von unseren schlechten Tagen erzählt, von Traurigkeit und Stimmungsschwankungen, die uns überfallen und uns blockieren. Es zeigt sich, dass mit etwas Geduld und Vertrauen oft schon nach kurzer Zeit die Wolke fortzieht, das Tief verschwindet und wir erfrischt und erneuert unser Leben wieder in die Hand nehmen können. (Quelle: Carl Auer Kids)Es gibt Tage, die sindirgendwie seltsam.Nichts klappt so richtig,und du weißt nicht, warum.
Hallo liebe Isa,
AntwortenLöschenwas für eine interessante Buchvorstellung! Ich muss sagen, dass ich beim Lesen deines Beitrages auch den ein oder anderen Einwurfgedanken hatte. Ich hätte alleine beim Cover schon nicht gedacht, dass es sich hier um ein Kinderbuch handelt. Das fand ich schon sehr interessant. Das Thema hat mich persönlich sehr angesprochen. Ich habe mich dann aber auch schnell gefragt, ob es was für die kleinen LeserInnen ist. Denn oft handelt es sich ja bei kindlicher Traurigkeit doch eher um einen Momentanzustand. Eben das, was das Buch dann auch mit der Lösung abtut, dass man nur eine Nacht drüber schlafen muss. Der neue Tag bringt dann meist neue Gefühle und Gedanken mit sich.
Ich muss aber auch sagen, dass ich schon während des Lesens dachte, dass die Botschaft aber auch scheinbar in eine andere Richtung zu gehen scheint. In eine tiefere. Und das bestätigst du. Ich denke auch, dass "einmal drüber schlafen" dann nicht der richtige Weg ist, der hier aufgezeigt werden darf.
Ich verstehe deine Kritik und finde sie durchaus berechtigt.
Vielen Dank für diese interessante Vorstellung.
Liebe Grüße
Tanja :o)
Liebe Tanja,
Löschenda sagst du ein paar wichtige Dinge. Mir wurde vom Verlag mitgeteilt, sie würden es heute wohl in einer anderen Form verlegen und ich denke, das geht schon auch in die Richtung, dass in den letzten Jahren die Debatte um Depression und Handlungsempfehlungen dazu ziemlich Fahrt aufgenommen hat und entsprechend ein Umdenken im Bezug auf "Morgen sieht alles besser aus" stattfand. Ja, sowohl Kinder als auch Erwachsene können mal für einen Tag oder nur ein paar Tage traurig sein und dann ist die Botschaft des Buches definitiv tröstend. Aber ich habe es eben auch erlebt, dass bereits Kinder im Grundschulalter etwas Tieferes als eine Ein-Tages-Traurigkeit entwickelten (gerade aktuell nicht verwunderlich) und dass dann die Gefahr bestünde, sie würden sich noch unverstandener fühlen, als Erwachsene es bei so einer Aussage tun.
Vielleicht bietet auch gerade das dann einen Gesprächsanlass mit den Kindern. Ich weiß es nicht.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
ISa