Rezension | "Liebe in Reihe 27" - Eithne Shortall

Freitag, 24. August 2018

Cora hat den Glauben an die Liebe aufgegeben. Zumindest was sie selbst betrifft. Deshalb versüßt sie sich ihren Job am Check-in-Schalter des Londoner Flughafens damit, Singles hoch über den Wolken zu verkuppeln. Mithilfe der glamourösen Flugbegleiterin Nancy macht Cora die Reihe 27 zu einem Liebeslabor. Dort findet sich bei jedem Flug ein Passagier ganz unverhofft neben seinem potenziellen Traummann oder seiner Traumfrau wieder. Die Verwicklungen sind vorprogrammiert, auch mit Vielflieger Aidan, der nicht so durchschaubar ist, wie er scheint. Wird Cora selbst irgendwann wieder auf Wolke (2)7 schweben? (Quelle: Randomhouse.de)



Erscheinungsjahr: 2018
Genre: Liebesroman
Sprache: Deutsch
Verlag: Diana
Seiten: 384




Der Roman „Liebe in Reihe 27“ versprach aufgrund seines hübschen Covers und ansprechenden Klappentextes eine unterhaltsame Geschichte zu werden, die sich perfekt für den Urlaub eignen könnte. Deshalb startete ich voller Elan in die Story.
Die Hauptperson Cora war mir von Anfang an sehr sympathisch, da sie ähnliche Charakterzüge wie ich aufwies und in ihren bescheidenen Ansprüchen einfach liebenswürdig war.
Weil ihre letzte Beziehung mit einem Mann während ihres Deutschlandaufenthalts sie nachträglich sehr verletzte, konzentrierte sich Cora nun in ihrem Job als Flughafenmitarbeiterin in London auf das Verkuppeln von Passagieren, ihr eigenes Liebesleben außer Acht lassend. Es ist unterhaltsam, mitzuverfolgen, wie manche Verkupplungsversuche glücken und andere wiederum kläglich scheitern. In mehreren Kapiteln wird hier aus Coras Perspektive in die Sicht unterschiedlicher Fluggäste (in Reihe 27) gewechselt, sodass innerhalb des Romans viele kleine Geschichten individueller Menschen erzählt werden. So ist da zum Beispiel ein junger Mann, der sich in seiner Heimat Irland für die Homosexuellenrechte einsetzt und seine Sitznachbarin für dieses Thema zu begeistern versucht – dies aber absolut fehl schlägt. Oder die Schwedin, die Coras geheime Passion mittlerweile längst durchschaut hat und nun auf jedem Flug neugierig auf ihr heutiges Quasi-Blind-Date wartet.

Zugegeben, es hat ewig gebraucht, bis die Geschichte Fahrt aufnahm, denn es wurden unsäglich viele Details besprochen, die für den weiteren Verlauf überhaupt nicht wichtig waren.
Nach dem dritten Reihe-27-Flug hatte ich auch von den Fluggästen genug und wollte, dass Coras eigenes Schicksal endlich zuschlägt und Aiden, von dem im Klappentext ja Großes versprochen wurde, ihr Leben mal gehörig auf den Kopf stellt (indem er einfach mal aus seiner mit belanglosem Smalltalk gefüllten Nebenrolle in den Vordergrund tritt!).
Irgendwann im letzten Drittel des Romans konzentrierte es sich dann nach langem langem Warten auf Cora und Aiden, auch wenn dann natürlich jedes Klischee noch ausgeschöpft wurde. Es wurde sogar richtig süß und wenn ich nur die letzten Seiten bewerten müsste, könnte ich glatte 5 Sterne geben. Leider muss ich aber das gesamte Buch in meine Bewertung mit einbeziehen und komme so zu folgendem Fazit:

Es ist mir schwer gefallen, in die Geschichte einzusteigen, denn durch die vielen nebensächlichen Dinge, mit denen Der Roman vollgestopft ist, fiel es mir schwer, aufmerksam zu bleiben. Ich habe öfter mal eine Lesepause gemacht, weil einige Kapitel schlichtweg langweilig waren und dass hat natürlich den Lesefluss erheblich beeinträchtigt. Die Hauptcharaktere waren dafür sehr schön ausgefeilt und mir absolut sympathisch und nachdem ich mich überwinden konnte, das Buch nicht einfach abzubrechen, wurde es zum Ende hin tatsächlich noch spannend.
Aus diesem Grund bin ich ein bisschen spendabel und gebe noch 3 Sterne (die den letzten 50 Seiten zu verdanken sind!) .
Als Urlaubslektüre eignet es sich ganz gut, wenn man einen Roman, ungeachtet der vorhandenen oder nicht vorhandenen Spannungskurve, einfach so weglesen kann. Bei höheren erzählerischen Ansprüchen sollte dann lieber ein anderes Buch ausgesucht werden.

 Bewertung


 
xx Isa

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