Jahreshighlight! "Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland" - Sarah Brooks

Donnerstag, 27. Februar 2025

»Es heißt, diese Reise habe ihren Preis. Einen Preis, der über die Kosten des Tickets hinausgeht.«

Es ist das Ende des 19. Jahrhunderts, und nichts fasziniert die Menschen so sehr wie die geheimnisvollen und angsteinflößenden Wunder des Ödlands. Nichts berührt diese riesige, verlassene Wildnis zwischen China und Russland außer dem Transsibirien-Express, der jeden befördert, der es wagt, das Ödland zu durchqueren. Es gibt jedoch Gerüchte, dass der Zug nicht mehr sicher ist. Wer sich nun auf diese Reise begibt, hat seine ganz eigenen, verborgenen Gründe dafür: eine trauernde Frau mit fremdem Namen, ein Kind, das im Zug geboren wurde, und ein in Ungnade gefallener Naturforscher. Doch mehr und mehr scheint es, als würden die Gefahren des Ödlands ihren Weg ins Innere finden … (Quelle: Verlag)

Dieser Roman ist für mich definitiv ein Jahreshighlight geworden. Schon vor einiger Zeit wurde ich auf das wunderschöne Cover aufmerksam, da hat allerdings noch die Vernunft gesiegt (und der Gedanke an meinen SuB...). In den letzten Tagen jedoch habe ich das Buch verschlungen. Anfangs war ich "einfach" nur erfrischt von dem gewählten Sprachstil, etwas eingestaubt, aber auf angenehme Art - eine gute Abwechslung nach den New-Adult- und Fantasyromanen, die ich in letzter Zeit gelesen habe und welche sich sprachlich nicht besonders von der breiten Masse abheben. Sarah Brooks Roman lässt sich nicht in ein bestimmtes Genre einordnen. Als ich das in anderen Rezensionen las, war ich skeptisch, doch jetzt bin ich überzeugt, dass genau das den Charme des Buches ausmacht. 

Buchempfehlung | "Du wirst diesen Tag überstehen. Und morgen auch." - Daniel Howell

Montag, 24. Februar 2025

Seine Gefühle kann man nicht abstellen, und das sollte man auch nicht – die meisten sind ja ganz ok. Doch was, wenn sie zur Belastung werden und das Leben einer einzigen emotionalen Achterbahnfahrt gleicht? Bei diesem Freizeitpark würde Daniel Howell sofort sein Geld zurückverlangen. In seinem typischen schwarzen Humor untersucht der Comedian, warum wir so denken und fühlen, wie wir es tun.  
Heute – wie man akute Krisen übersteht; Morgen – kleine Änderungen im Denken und Verhalten mit großer Wirkung; Die Tage danach – langfristige Maßnahmen, um gesund zu bleiben und das Leben genießen zu können. (Quelle: Penguin Randomhouse)

„Du wirst diesen Tag überstehen. Und morgen auch.“ von Daniel Howell ist für mich eine Mischung aus einem gut gemeinten Selbsthilfe-Ratgeber und einer offenen, sympathischen Einladung, das eigene Leben nicht so ernst zu nehmen. Howell bringt dabei seinen Humor auf eine Art und Weise rüber, die anfangs fast schon ein wenig so wirkt, als wolle er einem sagen: „Ich bin der Typ, der alles gesehen hat – hier, nimm ein paar Ratschläge!“ Und ja, das tut er auch, mit dieser leichten Aura von „Ich weiß, wie der Hase läuft“. Aber während ich da erstmal schmunzelnd drüber nachgedacht habe, muss ich zugeben, dass ich das Buch irgendwie trotzdem wertvoll fand.

Mal etwas Anderes | Räucherrituale - Kiera Fogg

Sonntag, 23. Februar 2025

 Spätestens seit meinem Tinkturpost vor einigen Jahren ist sicher klar, dass mich Heilpflanzen, Rituale und Hausmittelchen sehr interessieren. Ich schwöre nicht auf irgendwelche Zauber, aber für mich persönlich wirkt das Beschäftigen mit Pflanzen, Heilsteinen und manchmal sogar Mondphasen als schöne Art der Selbstfürsorge. Es ist meditativ und naturverbunden, hin und wieder kleine Zeitfenster mit Tarot zu verbringen. 

Von Räucherritualen wusste ich vor diesem Buch noch nichts. Bis auf das, woran ich mich aus dem Krippenspiel mit Weihrauch, Myrrhe und so weiter erinnern kann. Aber das ist ja bei weitem nicht alles. Kiera Foggs Handbuch ist perfekt für Anfänger wie mich, die einfach gern stöbern wollen, hier und da vielleicht eine Inspiration finden oder einfach nachgesagte Wirkungen von Kräuter(mischungen) interessant finden.

Lyrik | Die Flügel meines schweren Herzens - Herausgegeben von Khalid Al-Maaly

Ihr Lieben, es ist mir fast peinlich, wie lange ich die Rezension des folgenden Buches hinausgezögert habe. Lyrik ist eigentlich eher selten vertreten im Rezensionsuniversum, weil es sich nicht flott hintereinander weg lesen lässt. Vielleicht auch, weil es oftmals eine Sammlung von Werken verschiedener Dichter*innen ist, wie auch hier. Dann bezieht sich die Rezension nicht nur inhaltlich auf die Gedichte, sondern auch auf die Auswahl derer.

 „Die Flügel meines schweren Herzens“ hat mich auf eine Weise beeindruckt, die ich nicht erwartet hätte. Als jemand, die ansonsten wenig Kontakt zu arabischer Lyrik hat, war dieses Buch eine völlig neue Erfahrung für mich – und eine sehr emotionale. Was mich sofort gefesselt hat, ist die unglaubliche Stärke und Intensität, mit der diese arabischen Dichterinnen ihre Gefühle in Worte fassen. Ihre Gedichte sind nicht nur poetisch, sie sind ein Spiegelbild ihrer inneren Kämpfe und Sehnsüchte.