Schubladendenken

Montag, 30. März 2020

Heute habe ich
eine Schublade aufgezogen
in meinem Gedächtnis.
Aus Versehen,
ich wusste gar nicht mehr, 
was ich dort alles verstaut hatte.
Und jetzt denke ich,
dass es vielleicht besser gewesen wäre,
sie irgendwie zu markieren,
damit ich sie auf keinen Fall 
versehentlich öffnen kann.

Nun ist die Schublade auseinandergefallen,
so spröde war sie schon,
und all die sorgsam archivierten Erinnerungen 
haben sich 
über meinen Boden der Tatsachen
verteilt,
und mein Blick ist wie 
festgefroren
darauf gerichtet,
und es wird wieder 
so,
so
lange dauern,
bis ich den ganzen Mist
zurück in den Schrank
gestopft habe.

5 Kommentare

  1. Hey Isa,

    natürlich erinnere mich noch an dich.
    Ich war auch hier schon unterwegs und habe sogar zwei oder drei Kommentare hinterlassen, die wohl aus irgendwelchen Gründen verschluckt wurden. Ist mir schon öfter passiert mit blogspot, keine Ahnung was da los ist.
    Jedenfalls finde ich deine eigenen Texte so schön, diese Stimmung, die sie erzeugen.
    Auch der neue Text hier mit den Schubladen, ja, was soll ich sagen, absolut relatable.

    Danke für deinen Kommentar, ehrlich, es freut mich sehr mal wieder etwas Feedback zu bekommen und ein Lebenszeichen von einer anderen Seite.
    Das Seitensterben war schon lange abzusehen, ich weiß nicht ganz genau warum aber ich denke, bei vielen kam irgendwie das Leben dazwischen, keine Zeit mehr, andere Interessen, 'schreiben' und 'lesen' im weitesten Sinn war vielleicht einfach nicht mehr angesagt. Zumindest was die ganzen Seiten angeht, hier hast du ja durchaus interessierte Besucher:)
    Wie ich damit umgehe..ich mache einfach weiter, einfach weil es mir Spaß macht, weil es etwas therapeutisches hat (also wirklich im weit weitesten Sinn aber ich bilde mir ein, es hilft ab und an).
    Ich habe vor einiger Zeit wirklich ernsthaft eine Seite auf Blogspot erstellt und nun fällt mir nicht mal mehr der Name ein, unglaublich, aber ich weiß nicht..ich bringe es auch nicht übers Herz, all meine Texte zurückzulassen, ganz gleich ob die gut sind oder nicht oder ich sie jetzt anders schreiben würde oder oder.
    Ich fühle mich wohl auf meiner ollen Seite, ganz gleich, ob viel oder wenig Traffic, ich mache es nicht für die Klickzahlen.
    Aber es ist schon komisch und manchmal werde ich auch melancholisch deswegen aber soo irrsinnig viel Kontakt zu anderen hatte ich eh nicht wirklich.

    Ich finde es schade aber so ist das (L)eben.
    Jedenfalls schaue ich hier sowieso immer mal vorbei, ich hoffe nun klappt das mit dem Kommentar.
    Und wie geht es dir denn sonst so?

    Liebe Grüße,
    Silver


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  2. Ich wieder.
    Ich antworte mal hier, dann hast du die ganze Schose auf einen Haufen:)
    Also, nochmals Danke!

    Ja..das ist natürlich auch ein Grund, viele hatten Themen, die persönlich und schmerzhaft für sie waren und dann war es eher ein Loslassen, eine Weiterentwicklung, davon Abstand zu nehmen.
    Ich verstehe das auch, dass man dann vielleicht alles mal abgearbeitet hat und nicht mehr daran erinnert werden möchte. Das fand aber eher weniger auf Jimdoseiten statt, da waren größtenteils ja Wettbewerbe, Schreiben, Design und sowas, zumindest, soweit ich das mitbekommen habe.

    So ein bisschen hoffe ich das auch, etwas 'erschaffen' zu haben(das klingt so riesig, sind ja eigentlich nur ein Haufen Gedanken) für andere, was auch immer jemand daraus zieht oder gar einen Mehrwert davon hat..ob das so ist oder absolut niemand irgendwas von dem interessiert oder gar verstanden wird, was ich da schreibe, das weiß ich nicht.
    Letztenendes ist es auch fast nicht von Bedeutung, solange ich selbst noch irgendwas davon habe und sei es nur der Drang, es zu schreiben.
    Also, was auch immer dir im Kopf herumspukt, lass es raus, wenn man zu viel darüber nachdenkt, was, warum, für wen, etc. kommt man schnell an den Punkt, es völlig zerdacht zu haben und einem alles unnötig erscheint.

    Es gibt nunmal Themen, die einen beschäftigen, die vielleicht nicht gerade Blütenweiß sind aber halt ausgesprochen werden wollen.
    Ich kann mich gar nicht so daran erinnern, dass es bei dir so krass war..selbst wenn, hat alles seine Berechtigung.
    Und wenn's zu persönlich ist, kann man immer noch so schreiben, als wäre es das nicht, auch das muss man wohl bedenken.
    Man weiß ja nie, wer alles mitliest.

    Ich wollte dich gerade fragen, was du zur Zeit liest und äh..ja.
    Kennst zu zufällig You, die Serie?
    Die basiert auf einem Buch, ich könnte ewig drüber palavern, mir gefällt beides ausgesprochen gut, obwohl es natürlich Unterschiede gibt.
    Aber das Buch, die Geschichte, die Figuren, das alles ist krass, berührend, schockierend, auf eine subtile und doch offene und harte Art und teilweise so poetisch erzählt,dass mir fast die Worte fehlen.
    Das Psychopathischsein und andere Dinge wurden glaube ich, nie besser beschrieben, ohne reißerisch oder eklig zu sein, ohne es auszusprechen aber dabei so deutlich, faszinierend.
    Vielleicht hast du ja Lust es zu lesen.
    Ich werde es auf jeden Fall noch einmal lesen.
    Wäre neugierig darauf, was du darüber denkst.

    Liebe Grüße,
    Silver



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  3. Hey,
    Danke für den Link.
    Kann ich so unterschreiben, deinen Text.Richtig gut.
    Leider kommentiere ich, wenn, dann mit url, das war da gestern zumindest nicht möglich.

    Oh ja, geht mir auch so. Mit einem Stift einen längeren Text zu schreiben ist richtig anstrengend und sieht ehrlich gesagt auch nicht schön aus.
    Als wäre das nicht meine Hand, kaum Kontrolle und richtig krampfig, schlimm eigentlich.

    Diese Gedanken habe ich mir so oft gemacht, was wenn's zu düster oder negativ oder sowas ist.
    Tja, dann ist es so.
    Was würde das denn im Umkehrschluss bedeuten?
    Das man nur fröhliche und positive Dinge schreiben darf? Weil sich jemand getriggert fühlen könnte, schlechte Laune bekommen könnte?
    Dann sollte es so jemand nicht lesen, relativ einfach.
    Ich vergleiche das dann oft mit Büchern, es gibt da so eine riesige Bandbreite an Genres, Horror und Blutrünstiges, Mord und Totschlag und auch Biografien, die erschütternd sind.
    Darf es nur harmlose Liebesschnulzen geben und persönliche Erfolgsgeschichten?
    Ich denke nicht, also warum sollte ich mich dafür entschuldigen oder schlecht fühlen, als so kleiner Blog, wenn ich nunmal schreibe, was ich schreibe?
    Ich finde das immer noch relativ harmlos, gibt wesentlich schwierigere Themen, wenn da eine Warnung steht, finde ich es okay aber schreiben sollte man über alles dürfen.
    Ansonsten verstellt man sich weil man Sorge hat, wie das rüberkommt, ist auch nicht so hilfreich.
    Von daher, alles gut, von mir aus kannst du alles schreiben, was dir im Kopf rumspukt.

    Okay,gut, ich dachte nur, smart Silver, hier steht doch, was sie alles gelesen hat oder liest, naja:)

    Ja, dann bin ich mal sehr gespannt was noch so folgt auf deinem Blog, mir gefällt es jedenfalls:)

    Sehr eigenartig die Zeit zur Zeit.
    Die vergeht so schnell, ob das an der einen verlorenen Stunde liegt?
    Eigentlich ist mir das so Banane aber der Tag, bzw. die Tage rasen nur so, obwohl gar nichts passiert.
    Müsste eigentlich anders herum sein.
    Schaust du auch Filme/Serien oder sind es doch die Bücher?
    Jedenfalls gibt es auf Netflix Das wandelnde Schloss, einer der besten Filme aller Zeiten, ich mag den so, weiß gar nicht genau, warum.
    Einfach schön und fantasievoll und mit ein bisschen Botschaft und diese Tür im Schloss fasziniert mich einfach immer wieder.

    Bla, ich höre auf,
    bis bald,
    Silver

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  4. Hallo Isa,

    lange Kommis sind doch kein Problem, kann mich oft selbst nicht kurzfassen.

    Ok, dann..gibt's Clubabzeichen?
    Lederjacken? Backen wir Kekse?

    Also, tatsächlich halte ich Gaffen für menschlich, also den Akt des Guckens.
    Nicht normal ist, extra langsam zu fahren, sich zum Ort des Geschehens zu drängeln um eine bessere Sicht zu haben, Hilfseinsätze zu behindern, Fotos&Filmaufnahmen von verletzten oder toten Menschen zu machen.
    Das ist asozial und abartig, das kannst du kontrollieren und verstehen, dass es einfach nicht richtig ist aber der Reflex hinzusehen,für einen Moment, ich denke, der ist normal.
    Abgesehen davon habe ich dich bei deinem Beispiel eh nicht für so eine Gafferin gehalten^^

    Studio Ghibli ist krass.
    Kikis kleiner Lieferservice, Mein Nachbar Totoro.
    Liebe die. Die Buskatze, ich möchte einsteigen.
    Zu Totoro gibt es eine düstere Theorie, was es mit der Geschichte auf sich hat, bezieht sich auf einen echten Fall und einigen Hinweisen im Film.
    Die Macher streiten das ab und das Ende spricht auch gegen diese Theorie aber interessant ist es.
    Ich möchte die Geschichte lieber weiterhin als Fantasy betrachten und so sehen, ohne doppelten Boden.
    Chihiros Reise ist auch super, krasse Träume hattest du..?
    Systemsprenger habe ich mir noch nicht angesehen, ich habe darüber gelesen, Ausschnitte gesehen, das Thema ist berührend, mal sehen ob ich mir das ansehen kann.
    Ich glaube, ich kenne auch einen Systemsprenger, über drei Ecken.
    Es ist, zum Film jetzt, traurig zu sehen, dass sie das Opfer anderer ist, weil andere Fehler machen, ihr keine wirkliche Chance geben.
    Das Mädchen ist heftig, oder? Krasse schauspielerische Leistung.

    Ich möchte Hannibal schauen, mit sowas komme ich doch besser klar.

    Tatsächlich vermeide ich allzu viele Nachrichten, mir ist das manchmal ZU viel.
    Und wenn ich noch eine Verschwörungstheorie zu hören bekomme, raste ich aus, ich bin immer skeptisch und finde das auch oft amüsant aber im Moment hilft sowas absolut nicht weiter.
    Ganz im Gegenteil.
    Es gibt ja immer noch andere Probleme, die sind ja nicht über Nacht verschwunden.
    Und fünfzig neue Berichte am Tag helfen mir persönlich nicht, daher gucke ich immer nur kurz in die Nachrichten und gut ist.
    Und mit Theorien soll mir bitte ferngeblieben werden, ich blockiere sonst auch eiskalt, mir ist das zu doof.
    Musst du dich auch mit sowas herumschlagen?
    Hoffe nicht.

    Ich hoffe auch, nicht irgendwas vergessen zu haben.

    Bis denn!

    Silver

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  5. Ups, wie konnte ich das übersehen? Du hast ja was dazu geschrieben, also, zu You, die Serie.
    Das ist ein Thema, über das man unendlich diskutieren könnte.
    Denn irgendwie fühlt man mit Joe mit, versteht ihn sogar in einigen Punkten (ich zumindest)..ja, und dann ist da die andere Seite. Für die es kein Verständnis geben kann.
    Es gibt schon einige Unterschiede, das Buch, das sage ich dir gleich, ist schon hart, wirklich.
    Es kommt viel mehr und deutlicher Joes psychischer Zustand zum Vorschein, er ist viel ja..krasser. In der Serie ist er-trotz allem-doch sympathisch dargestellt, hadert mit sich, möchte sich ändern, im Buch nicht. Und dabei ist es trotzdem so schön geschrieben und auch witzig teilweise, unglaublich perfekt.
    Im Buch wird z.B. auch Becks Figur deutlicher und ist ganz anders als in der Serie.
    Denn auch ihr Verhalten hat einen Grund und man versteht es dann im Nachhinein.
    Also, eigentlich ist das Buch realistischer als die Serie. Ich liebe beides, ist halt so.

    Ist daher beides nach wie vor eine fette Empfehlung, na, vielleicht versuchst du ja tatsächlich eins von beiden:)
    Sorry, das musste ich jetzt noch dringend sagen,

    Grüßchen,
    Silver

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