"Die Jungautorin Lowen Ashleigh bekommt ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen kann: Sie soll die gefeierten Psychothriller von Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Diese ist seit einem Autounfall, der unmittelbar auf denTod ihrer beiden Töchter folgte, nicht mehr ansprechbar und ein dauerhafter Pflegefall. Lowen akzeptiert – auch, weil sie sich zu Veritys Ehemann Jeremy hingezogen fühlt. Während ihrer Recherchen im Haus der Crawfords findet sie Veritys Tagebuch und darin offenbart sich Lowen Schreckliches ..." (Quelle: dtv)
Erscheinungsjahr: 2020
Genre: Psychothriller
Sprache: Deutsch (übersetzt von Katarina Ganslandt)
Verlag: dtv / BOLD
Seiten: 368
Ich muss zugeben, das letzte Buch von Colleen Hoover, das ich gelesen habe, liegt so lange zurück, dass ich nicht einmal mehr weiß, wie es hieß. Ich weiß nur noch, dass es eine hübsche Liebesgeschichte mit einer guten Portion Spannung war.
Dieses Buch hier ist anders. Oh man. Ich habe es gestern
Abend angefangen, bis 2 Uhr nachts durchgelesen und dann hatte ich für den
nächsten Morgen nur noch 5 Seiten (oder so). Es hat mich so gefesselt, dass ich
es gar nicht aus der Hand legen konnte.
Aber gehen wir der Reihe nach: Lowen ist eine mittelmäßige,
introvertierte, aber sehr humorvolle Autorin, die von einem Verlag engagiert
wird, die letzten drei Bände der Bestsellerreihe von Verity Crawford zu
schreiben, nachdem Verity durch einen Unfall zum Pflegefall wurde. Im Haus der
Crawfords soll Lowen die Notizen der Starautorin sichten, doch das Haus
versprüht eine unheilvolle Atmosphäre und als ihr auch noch das Manuskript von
Veritys (bis dato) geheimen Autobiografie in die Hände fällt, überschlagen sich
die Ereignisse. Lowen ist schockiert von den Dingen, die Verity in diesem
Manuskript schreibt und glaubt, paranoid zu werden. Immer öfter sieht sie
Dinge, die eigentlich nicht passieren dürften…
Und dann ist da noch Veritys attraktiver Ehemann, zu dem
sich Lowen stärker und stärker hingezogen fühlt, obwohl nur eine Etage über ihr
seine kranke Ehefrau liegt. Und was geschah mit den Zwillingstöchtern der
Crawfords? Warum fühlt sich Lowen so verfolgt?
Die Kapitel des Buches wechseln sich in zwei Perspektiven
ab: Zum einen Lowens Ich-Perspektive, zum anderen Ausschnitte aus Veritys
Manuskript – ebenfalls in der Ich-Perspektive. Das mag ich sehr, denn mit der
dritten Person kann ich in Romanen, in denen es um Liebe geht, immer nicht so
viel anfangen. Allerdings ist dieser Roman viel mehr als nur ein Liebesroman.
Es geht in erster Linie um das vermeintliche Zerbrechen einer Familie, um
Schicksalsschläge und was diese mit Personen anrichten können.
Mir ist beim Lesen an einigen Stellen das Herz in die Hose
gerutscht, denn das Buch ist nichts für schwache Nerven…Manchmal wurde mir die
Handlung fast zu absurd, doch Colleen Hoover bekam immer wieder die Kurve und
schaffte es, den Roman vor dem Logikverlust zu wahren und ihn stattdessen zu
einem echten Pageturner zu machen.
Ich habe spekuliert und spekuliert, wie die Geschichte
ausgeht, doch wie alles am Ende tatsächlich zusammenhing, war der fulminanteste
Plottwist, den ich dieses Jahr erlebt habe. Das hat mich wirklich an den
Grundfesten meines Vertrauens in das Gute im Menschen zweifeln lassen. Denn es
wird dem Leser freigestellt, ob er nun glaubt, was dort geschrieben steht, oder
nicht.
Ich kann mich bis jetzt noch nicht entscheiden. Doch ich
traue keiner Figur des Romans mehr.
Alles in Allem ist „Verity“ ein Psychothriller, der durch
Mark und Bein geht. Ein Thriller mit einem hübschen Cover :D Wenn man genau
darüber nachdenkt, passt auch das Cover zu der Geschichte, die so harmlos
klingt, aber dann voller psychischer Abgründe ist…
Für mich war es bisher auf jeden Fall ein Jahreshighlight!
Um genau zu sein, das Erste in diesem Jahr.
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