Rezension | "Toxic" - Stephan R. Meier

Sonntag, 22. Juni 2025

"Seit sie bei einem Anschlag einen Teil ihrer Familie verlor, hat Meredith von Wolfin sich geschworen, ihren messerscharfen Verstand im Kampf gegen den Terror einzusetzen. Unerbittlich jagt sie als Zielfahnderin des Bundesnachrichtendiensts Attentäter rund um den Globus. Als das Weltwirtschaftsforum in Davos bevorsteht, ist Meredith besonders auf der Hut, denn dort versammeln sich die einflussreichsten Machthaber der Welt. Am meisten beunruhigt sie, dass es schon länger keine Spur mehr von Lupus gibt. Und dann erhält sie die Information, dass große Mengen eines tödlichen Nervengifts verschwunden sind. Jetzt zählt jede Sekunde!" (Quelle: Penguin)

Ihr Lieben, 
heute melde ich mich mit einem Thriller, den ich nach einer längeren Krimi-/Thriller-Pause gelesen habe. Ich glaube, der letzte Roman dieser Art war "Mimik" von Fitzek (ganz großes Kino!). Der Klappentext von "Toxic" hat mich sehr neugierig gemacht, darüber hinaus hieß es, der Autor selbst hat "Insiderwissen" zum Geheimdienst. Klingt erst einmal nicht schlecht. Es ist ja immer gut, wenn man über Dinge schreibt, die man kennt. Hier...war es irgendwie etwas zu gut gemeint. Aber dazu später. 

Rezension | "Tausend ungesagte Worte" - Lia Louis

"Wenn dein Herz einmal gebrochen wurde, dann passiert dir das kein zweites Mal – das hat sich Millie geschworen. Seitdem behält sie all ihre Gefühle für sich. Zumindest beinahe. Denn sie schreibt E-Mails, die sie jedoch sicher verwahrt und niemals abschicken würde: sarkastische Antworten an ihren unfreundlichen Chef, harte Wahrheiten an ihre Freunde – und eine lange Liebeserklärung an ihren Ex, der kurz davor steht, eine andere Frau zu heiraten. Doch eines Tages wacht Millie auf und muss feststellen, dass all ihre E-Mails versendet wurden. Jede. Einzelne.Während Millie so lange versucht hat, ihre Gedanken und Emotionen für sich zu behalten, um niemanden zu verletzen und vor allem, um selbst nicht verletzt zu werden, muss sie sich nun der Wirklichkeit stellen. Wird Millie die Kraft finden, endlich ihr Herz zu öffnen?" (Quelle: Penguin)

Von Lia Louis habe ich vor diesem Buch noch nie etwas gehört, jetzt aber stehen sämtliche andere Bücher auf meiner Leseliste. "Tausend ungesagte Worte" ist lustig, geht emotional ziemlich nah und hat tolle, vielschichtige Protagonisten. Von Seite 1 an war ich gefesselt und habe mich Millie verbunden gefühlt.

Rezension | "Beneath the Ivy" - Christian Handel

Freitag, 6. Juni 2025

"Die 16-jährige Marissa ist eine waschechte Hexe, die mit ihrer großen Familie in einem verwinkelten Landhaus am Rande der Stadt auf einer Insel lebt. So weit, so idyllisch. Doch als Marissas Tante, das schwarze Schaf der Hexenfamilie, plötzlich wieder auftaucht, passieren seltsame Dinge: Marissas Cousine bricht abends krank zusammen und alle scheinen den gleichen Tag immer und immer wieder zu erleben. Fieberhaft macht sich Marissa auf die Suche: Warum genau wurde Tante Gladys verstoßen? Wie gelangte vor 150 Jahren das Haus mit seinem eigenwilligen Charakter in den Besitz ihrer Familie? Und warum sind alle in einer Zeitschleife gefangen?" (Quelle: Ueberreuter)

Ganz ehrlich - ich war skeptisch. Fantasy/Romantasy habe ich bisher noch nie mit einem männlichen Autor assoziiert. Ja, ich weiß, ziemlich vorurteilsbehaftet. Aber nun ist es eben so, dass wir in dem Genre Romantasy überwiegend Frauen finden, sowohl auf Autoren- als auch auf Leserseite. Tatsächlich ist "Beneath the Ivy" ein überzeugendes Beispiel für: Es geht auch anders! Erfrischend anders!

Rezension | "Broken Royals" - Louisa Hawser


"Von glamourösen Partys und Luxus kann Billie nur träumen: Um ihre demenzkranke Mutter und ihre Schwester in Monaco über Wasser zu halten, jongliert die Medizinstudentin drei Jobs. Doch ihr Leben ändert sich schlagartig, als sie von einem geheimnisvollen Mann geküsst wird. Plötzlich findet Billie sich inmitten eines royalen Skandals wieder - denn der Fremde ist niemand geringeres als Prinz Charles von Monaco. Dessen Familie hat die Eskapaden ihres Sprösslings satt und macht Billie ein Angebot: Sie soll sich als die Freundin des Prinzen ausgeben, um dessen Ruf wiederherzustellen. Als Billie sich auf das Angebot einlässt, ahnt sie nicht, dass am Ende nicht nur eine fürstliche Summe Geld, sondern auch ihr Herz auf dem Spiel stehen wird." (Quelle: Oetinger)

Dank Lovelybooks durfte ich nach langer Abstinenz wieder einmal ein Buch lesen, was definitiv eine Menge Romantik in royaler Atmosphäre versprach. "Broken Royals" handelt von der Medizinstudentin Isabelle (Yey, Namensvetterin!), die aber lieber Billie genannt wird, die Hals über Kopf in ein "Plötzlich Prinzessin"-Drama hineinstolpert. Billie hat es wirklich schwer, kümmert sich um ihre demenzkranke Mutter und die halbwüchsige Schwester. Trotzdem - oder gerade deswegen - hat sie Rückgrat und oft selbstbewusste Sprüche auf Lager. Es macht Spaß, Billie kennenzulernen und ihre teilweise wirklich komischen Situationen zu lesen, in die sie sich immer wieder hineinmanövriert.

Jahreshighlight! "Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland" - Sarah Brooks

Donnerstag, 27. Februar 2025

»Es heißt, diese Reise habe ihren Preis. Einen Preis, der über die Kosten des Tickets hinausgeht.«

Es ist das Ende des 19. Jahrhunderts, und nichts fasziniert die Menschen so sehr wie die geheimnisvollen und angsteinflößenden Wunder des Ödlands. Nichts berührt diese riesige, verlassene Wildnis zwischen China und Russland außer dem Transsibirien-Express, der jeden befördert, der es wagt, das Ödland zu durchqueren. Es gibt jedoch Gerüchte, dass der Zug nicht mehr sicher ist. Wer sich nun auf diese Reise begibt, hat seine ganz eigenen, verborgenen Gründe dafür: eine trauernde Frau mit fremdem Namen, ein Kind, das im Zug geboren wurde, und ein in Ungnade gefallener Naturforscher. Doch mehr und mehr scheint es, als würden die Gefahren des Ödlands ihren Weg ins Innere finden … (Quelle: Verlag)

Dieser Roman ist für mich definitiv ein Jahreshighlight geworden. Schon vor einiger Zeit wurde ich auf das wunderschöne Cover aufmerksam, da hat allerdings noch die Vernunft gesiegt (und der Gedanke an meinen SuB...). In den letzten Tagen jedoch habe ich das Buch verschlungen. Anfangs war ich "einfach" nur erfrischt von dem gewählten Sprachstil, etwas eingestaubt, aber auf angenehme Art - eine gute Abwechslung nach den New-Adult- und Fantasyromanen, die ich in letzter Zeit gelesen habe und welche sich sprachlich nicht besonders von der breiten Masse abheben. Sarah Brooks Roman lässt sich nicht in ein bestimmtes Genre einordnen. Als ich das in anderen Rezensionen las, war ich skeptisch, doch jetzt bin ich überzeugt, dass genau das den Charme des Buches ausmacht. 

Buchempfehlung | "Du wirst diesen Tag überstehen. Und morgen auch." - Daniel Howell

Montag, 24. Februar 2025

Seine Gefühle kann man nicht abstellen, und das sollte man auch nicht – die meisten sind ja ganz ok. Doch was, wenn sie zur Belastung werden und das Leben einer einzigen emotionalen Achterbahnfahrt gleicht? Bei diesem Freizeitpark würde Daniel Howell sofort sein Geld zurückverlangen. In seinem typischen schwarzen Humor untersucht der Comedian, warum wir so denken und fühlen, wie wir es tun.  
Heute – wie man akute Krisen übersteht; Morgen – kleine Änderungen im Denken und Verhalten mit großer Wirkung; Die Tage danach – langfristige Maßnahmen, um gesund zu bleiben und das Leben genießen zu können. (Quelle: Penguin Randomhouse)

„Du wirst diesen Tag überstehen. Und morgen auch.“ von Daniel Howell ist für mich eine Mischung aus einem gut gemeinten Selbsthilfe-Ratgeber und einer offenen, sympathischen Einladung, das eigene Leben nicht so ernst zu nehmen. Howell bringt dabei seinen Humor auf eine Art und Weise rüber, die anfangs fast schon ein wenig so wirkt, als wolle er einem sagen: „Ich bin der Typ, der alles gesehen hat – hier, nimm ein paar Ratschläge!“ Und ja, das tut er auch, mit dieser leichten Aura von „Ich weiß, wie der Hase läuft“. Aber während ich da erstmal schmunzelnd drüber nachgedacht habe, muss ich zugeben, dass ich das Buch irgendwie trotzdem wertvoll fand.

Mal etwas Anderes | Räucherrituale - Kiera Fogg

Sonntag, 23. Februar 2025

 Spätestens seit meinem Tinkturpost vor einigen Jahren ist sicher klar, dass mich Heilpflanzen, Rituale und Hausmittelchen sehr interessieren. Ich schwöre nicht auf irgendwelche Zauber, aber für mich persönlich wirkt das Beschäftigen mit Pflanzen, Heilsteinen und manchmal sogar Mondphasen als schöne Art der Selbstfürsorge. Es ist meditativ und naturverbunden, hin und wieder kleine Zeitfenster mit Tarot zu verbringen. 

Von Räucherritualen wusste ich vor diesem Buch noch nichts. Bis auf das, woran ich mich aus dem Krippenspiel mit Weihrauch, Myrrhe und so weiter erinnern kann. Aber das ist ja bei weitem nicht alles. Kiera Foggs Handbuch ist perfekt für Anfänger wie mich, die einfach gern stöbern wollen, hier und da vielleicht eine Inspiration finden oder einfach nachgesagte Wirkungen von Kräuter(mischungen) interessant finden.

Lyrik | Die Flügel meines schweren Herzens - Herausgegeben von Khalid Al-Maaly

Ihr Lieben, es ist mir fast peinlich, wie lange ich die Rezension des folgenden Buches hinausgezögert habe. Lyrik ist eigentlich eher selten vertreten im Rezensionsuniversum, weil es sich nicht flott hintereinander weg lesen lässt. Vielleicht auch, weil es oftmals eine Sammlung von Werken verschiedener Dichter*innen ist, wie auch hier. Dann bezieht sich die Rezension nicht nur inhaltlich auf die Gedichte, sondern auch auf die Auswahl derer.

 „Die Flügel meines schweren Herzens“ hat mich auf eine Weise beeindruckt, die ich nicht erwartet hätte. Als jemand, die ansonsten wenig Kontakt zu arabischer Lyrik hat, war dieses Buch eine völlig neue Erfahrung für mich – und eine sehr emotionale. Was mich sofort gefesselt hat, ist die unglaubliche Stärke und Intensität, mit der diese arabischen Dichterinnen ihre Gefühle in Worte fassen. Ihre Gedichte sind nicht nur poetisch, sie sind ein Spiegelbild ihrer inneren Kämpfe und Sehnsüchte.

Rezension | "Fourth Wing" - Rebecca Yarros

Sonntag, 5. Januar 2025

Ein Drache ohne seinen Reiter ist eine Tragödie. Ein Reiter ohne seinen Drachen ist tot. Violets Traum, Schriftgelehrte am renommierten Basgiath War College zu werden, zerplatzt jäh, als sie als Tochter der Generalin am Auswahlverfahren der Drachenreiter teilnehmen muss. Das erste Jahr wird nicht einmal die Hälfte aller Kadetten überleben, denn Drachen binden sich nicht an schwache Menschen, sie fackeln sie nieder. Die meisten Kadetten würden Violet vermutlich allein aufgrund ihrer Herkunft niederstrecken wollen - besonders Xaden, der mächtigste und skrupelloseste unter den Geschwaderführern. Und ohne Frage auch der attraktivste. Ausgerechnet ihm wird Violet unterstellt. Sie muss jeden Vorteil nutzen, wenn sie überleben will. Denn am Basgiath War College haben alle eine Agenda, egal ob Freund, Feind oder möglicher Geliebter, und es gibt nur zwei Wege hinaus: den Abschluss machen oder sterben. (Quelle: Thalia)

  Zwei Jahre nach Erscheinung des ersten Bandes bin ich durch einen Zufall dazu gekommen, das über alle Maßen gehypte "Fourth Wing" lesen zu können. Meine Kollegin und ich haben festgestellt, dass unsere Leseinteressen nah beieinander liegen und Wälzer ausgetauscht. Fourth Wing gegen Crescent City. Rebecca Yarros gegen Sarah J. Maas. Ich habe den Hype mitbekommen, obwohl ich überhaupt nicht mehr in der Bücherblase der sozialen Medien vertreten war, auch darüber hinaus wurde über dieses Buch gesprochen. Zuletzt hatte ich den dritten Band von Crescent City beendet und kam mit hohen Ansprüchen und Erwartungen - wobei ich in der Vergangenheit ja bereits erfahren habe, dass Hype und Qualität manchmal sehr weit auseinanderliegen, stattdessen oft die starke Fangemeinschaft eine*r Autor*in (unabhängig des Schreibtalents) beträchtliche Einflüsse auf "Hypes" hat.

Buchempfehlung | "Zwischen Welten" - Juli Zeh & Simon Urban

Freitag, 5. April 2024

*Disclaimer: Ich habe keine Ahnung, warum das Bild so schlecht ist. Habe mehrfach hochgeladen, die Formate geändert, aber es wird einfach nicht besser.*

Zwanzig Jahre sind vergangen: Als sich Stefan und Theresa zufällig in Hamburg über den Weg laufen, endet ihr erstes Wiedersehen in einem Desaster. Zu Studienzeiten waren sie wie eine Familie füreinander, heute sind kaum noch Gemeinsamkeiten übrig.
Stefan hat Karriere bei Deutschlands größter Wochenzeitung DER BOTE gemacht, Theresa den Bauernhof ihres Vaters in Brandenburg übernommen. Aus den unterschiedlichen Lebensentwürfen sind gegensätzliche Haltungen geworden. Stefan versucht bei seiner Zeitung, durch engagierte journalistische Projekte den Klimawandel zu bekämpfen. Theresa steht mit ihrem Bio-Milchhof vor Herausforderungen, die sie an den Rand ihrer Kraft bringen.
Die beiden beschließen, noch einmal von vorne anzufangen, sich per E-Mail und WhatsApp gegenseitig aus ihren Welten zu erzählen. Doch während sie einander näherkommen, geraten sie immer wieder in einen hitzigen Schlagabtausch um polarisierende Fragen wie Klimapolitik, Gendersprache und Rassismusvorwürfe. Ist heute wirklich jeder und jede gezwungen, eine Seite zu wählen? Oder gibt es noch Gemeinsamkeiten zwischen den Welten? Und können Freundschaft und Liebe die Kluft überbrücken? (Quelle: Penguin Randomhouse)

Leipziger Buchmesse 2024 - Samstags im Getümmel

Sonntag, 24. März 2024

Nachdem ich es 4 Jahre lang nicht nach Leipzig geschafft habe (bzw. die Messe ja gar nicht stattfand), habe ich mir dieses Jahr als Belohnung für mein 6-monatiges Lehrer-Dasein und im Endspurt meiner Masterarbeit eine Reise zur Buchmesse geschenkt mit der ausdrücklichen Erlaubnis an mich selbst, auch Bücher kaufen zu dürfen. Unsere örtliche Buchhandlung organisiert jährlich Leserreisen mit dem Bus zur Messe und so ging es für mich am Samstag um 8 Uhr mit dem Reisebus Richtung Leipzig. Der Ferienanfang war leider auch auf der Autobahn zu spüren, wir brauchten eine Stunde länger als geplant, bis wir es auf den Parkplatz geschafft hatten und mit unseren Tickets (im Regen) aufgeregt zum Eingang sputeten. 
Im Vorfeld hatte ich ein bisschen durch das Samstags-Programm gestöbert, aber dieses Jahr wenige Termine gefunden, die mich genug interessierten, um dafür feste Zeiten einzuplanen - was im Nachhinein auch in Ordnung war. Denn die erste Stunde auf der Messe war erschlagend und desillusionierend. Überlaufene Stände, Vorwärtsgehen im Tippelschritt durch die Massen und kaum die Chance, ein Buch in die Hand zu nehmen. Hm. Wie auch die letzten Male hatte ich keinen Plan, keine Orientierung und keine Muße, mich in die langen Schlangen der besonders gehypten Verlage und Stände (LYX, Bücherbüchse usw.) einzureihen. 

Analoge Fundstücke #1 | Am Sonnabend

Samstag, 18. November 2023

Eine kleine, gemütliche Rubrik wird hier nun eröffnet. Manchmal ist ein bisschen Entschleunigung notwendig im Internet. Deshalb teile ich hier Gedichte, über die ich nachdenke und analoge Fotos aus meinen Alben, die sich freuen, einmal wieder aufgeschlagen zu werden. Vielleicht tut ihr es mir gleich und zeigt mir auf eurem Blog Texte von Lyrikern, die Euch gerade bewegen.

Bundesweiter Vorlesetag am 17.11.2023: Warum (Vor-) Lesen alles besser macht.

Mittwoch, 15. November 2023

Es ist mal wieder so weit: Der Vorlesetag findet in ganz Deutschland statt. Letztes Jahr habe ich ihn, genauso wie den Welttag des Buches, in der Schule verbracht und was getan? Vorgelesen natürlich :-) Auch dieses Jahr organisiert die Schule, an der ich mittlerweile angestellt bin (yey!), Projekttage zum Thema "Bücher" und ich freue mich sehr, in diesen Tagen mit den Kindern alles rund ums Lesen und die Buchwelt zu entdecken. 

Der Bundesweite Vorlesetag ist eine Initiative von Die Zeit, Stiftung Lesen und der Stiftung der Deutschen Bahn und findet nun schon das 19. Mal statt. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals in meiner Schulzeit etwas vorgelesen bekommen habe. Zuhause - ja. Aber in der Schule? An die Buchgeschenke zum Welttag des Buches erinnere ich mich, aber daran, dass sich einmal eine Person, die nicht zu meiner Familie gehörte, hinsetzte und meiner Klasse eine Geschichte vorlas? Nein. Könnt ihr euch an Situationen aus eurer Schulzeit erinnern, in denen euch vorgelesen wurde? 

Top Ten Thursday #4 - Bücher ohne "O" im Titel

Donnerstag, 3. August 2023

Lang, lang ist es her, dass ich teilgenommen habe, aber an diesem Donnerstag hatte ich erstaunlich viel Lust, wieder einmal bei Aleshanees Aktion mitzumachen.

Hierbei geht es darum, zehn Bücher zu finden, die einem bestimmten Kriterium entsprechen, diese Woche: Bücher ohne "O" im Titel! Ich freue mich auch sehr über Links zu euren Beiträgen, bei denen ich in den nächsten Tagen selbstverständlich vorbeischauen werde. Ich bin selbst gerade sehr gespannt, welche Bücher ich in meinem Regal finde, denn von meinem aktuellen Arbeitsplatz aus sehe ich nur "Harry Potter" und "Das Lied von Feuer und Eis", die keine passende Wahl für das Thema sind :D Also, beginnen wir mit der Suche!

  

Rezension | "Wolkentage" - Alice Brière-Haquet & Monica Barengo

Montag, 31. Juli 2023

Guten Abend ihr Lieben,

zu später Stunde melde ich mich heute mit einem Kinderbuch, das ich schon vor einiger Zeit aus dem Carl-Auer-Verlag erhalten habe. Bisher war so viel für die Uni zu schreiben und naja, das reale Leben in der Schule, dass mir abends die Worte für den Blog gefehlt haben. Nun komme ich in der Hinsicht langsam wieder zu mir und beginne, alles auf- und nachzuarbeiten...

Das Buch, um das es heute geht, ist zwar in der Kinderbuchabteilung des Verlags erschienen und enthält ein Nachwort für Eltern und Erzieher, ich würde es jedoch nicht unbedingt ausschließlich für Kinder vorsehen. Warum das so ist und wieso ich das Buch zwar ganz toll finde, aber auch kritisieren muss, erkläre ich gleich - Vorher kommt jedoch der Klappentext:

Manche Tage sind so: nichts gelingt uns. Der Kopf scheint von einer Wolke umhüllt. Aus heiterem Himmel überfällt uns eine trübselige Stimmung. Alles erscheint grau und freudlos. Wir fühlen uns hilflos und ausgeliefert. Da bleibt nichts, als sich im Bett zu verkriechen. Doch wenn wir zu warten wissen, ein wenig aushalten und alles geschehen lassen, dann können wir erleben, dass am nächsten Morgen die Wolke fortgezogen ist. Und das Leben fühlt sich so frisch und klar und strahlend an wie die Natur nach einem Regenguss, wenn die Sonne wieder scheint. Eine Geschichte, die von unseren schlechten Tagen erzählt, von Traurigkeit und Stimmungsschwankungen, die uns überfallen und uns blockieren. Es zeigt sich, dass mit etwas Geduld und Vertrauen oft schon nach kurzer Zeit die Wolke fortzieht, das Tief verschwindet und wir erfrischt und erneuert unser Leben wieder in die Hand nehmen können. (Quelle: Carl Auer Kids)

5 vielversprechende Kinderbücher für die Sommerferien!

Sonntag, 16. Juli 2023

 Ihr Lieben,

die Sommerferien beginnen nun nach und nach in allen Bundesländern und auch ich durfte am Mittwoch meiner zweiten Klasse die Zeugnisse überreichen. Was war das für ein schöner Tag! Seitdem sitze ich mehr oder minder nur vor dem Computer und beobachte das gute Wetter vom Schreibtisch aus. Wobei - so ganz stimmt das nicht, denn alle Nase lang verbringe ich wunderbare Sommerstunden im Stall bei den Pferden oder faulenze mit einem Buch im Kühlen. Zufällig habe ich gestern an meine früheren Sommerferien gedacht, als ich mit dem Fahrrad alle zwei Wochen zur Bibliothek geradelt bin und mir Rucksäcke voll Bücher ausgeliehen habe. Eigentlich würde ich das gern mal wieder tun.

Insgeheim überlege ich jetzt schon, wie viele Bücher wohl in mein Reisegepäck wandern werden, wenn ich in weniger als vier Wochen in den Urlaub fahre. ;-) Bei meiner Recherche nach spannender Urlaubslektüre bin ich auf so viele tolle Kinderbücher gestoßen, die ich mir ALLE vorgemerkt habe, mindestens selbst, wenn nicht sogar mit meiner (späteren) Klasse gemeinsam zu lesen.

Ein paar meiner absoluten Neugier-Favoriten folgen hier:



Wie wir Kinder zum Lesen motivieren.

Montag, 16. Januar 2023

Ich bin schon so lange am Grübeln, wie ich das umsetzen kann, was ich umsetzen möchte: ein niedrigschwelliges Angebot an Möglichkeiten für Eltern, Verwandte, Lehrkräfte und Menschen, die in anderen Situationen Kontakt zu Kindern haben, diesen Kindern den Zugang zu Büchern und zum Lesen zu erleichtern. Nun ja, es ist nicht leicht, aus der Fülle an Informationen solche herauszufiltern, die wirklich leicht umsetzbar und schnell zugänglich sind. Deshalb dachte ich mir, ein kleiner Anfang ist besser als gar keiner und vielleicht erschließt sich mir die Struktur meines Vorhabens im Verlauf des Schreibens an diesem Artikel... (Kleiner Tippfehler: Artigel, weil mein Blick eben nach draußen in den doch schon sehr frühlingshaften Garten gehuscht ist. Eigentlich eine süße Vorstellung, ein Art-Igel. Nun denn.)

Lesen ist der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe und Werkzeug für eine reflektierte Meinungsbildung. Das sollte eigentlich schon Grund genug sein, jede Gelegenheit zu ergreifen. Leseförderung beginnt nicht erst in der Schule, sondern schon im frühkindlichen Alter mit dem Vorlesen. Trotz der Wichtigkeit lesen fast 40% der Eltern nicht oder nur selten vor.* Damit hat sich der Anteil um 7% gegenüber 2019 vergrößert. Ein trauriger Trend, der aber unter den gegebenen Umständen verständlich ist. Zuerst habe ich mich gewundert, denn die Pandemie war in meinem Kopf mit Home-Office und "mehr Zeit mit Kindern" verknüpft. Naja, dann sind mir Kurzarbeit, Existenzbedrohungen, Inflation und all die Sorgen und Probleme wieder eingefallen, die Eltern möglicherweise davon abhalten, gemeinsam mit ihren Kindern zu lesen. 
Weil die fehlende Leseförderung aber später große Auswirkung haben kann (in einem Seminar lernte ich: Schüler*innen, in dessen Elternhaus weniger als 2 Bücherregale existieren, hinken mitunter mehrere Schuljahre hinter ihren Klassenkameraden hinterher), sollten wir lieber gestern als heute damit anfangen, jeden Strohhalm zu greifen, der ein bisschen Freude am Lesen verspricht. Vieles geht auch, ohne selbst ein Lese-Profi zu sein. Und ohne viel Zeit. Versprochen. Dank digitalem Zeitalter sind wir in der vorteilhaften Lage, nicht einmal mehr vom Sofa aufstehen zu müssen (...vielleicht ist das auch ein Nachteil, naja).
In jedem Fall existiert eine Vieeeeeelzahl von Angeboten und ich möchte nur ein paar (erprobte) vorstellen:

Buchvorstellung | "Das Krokodil sucht eine neue Heimat" - Yoeri Slegers

Samstag, 31. Dezember 2022

Guten Morgen, ihr Lieben!

Auf der Jagd nach neuen pädagogisch wertvollen Kinderbüchern zu aktuellen Weltthemen bin ich vor ein paar Wochen auf einen wundervollen Verlag gestoßen: den Carl-Auer Verlag. Ich klicke mich seitdem durch das Verlagsprogramm und stöbere hier und dort und hätte am liebsten alle Bücher sofort zum Lesen (oder besser noch: direkt in meinem Kopf, denn zum Lesen habe ich eigentlich gar keine Zeit). 

Der Verlag hat sich auf Fachliteratur u.a. zur systemischen Therapie spezialisiert und hat auch viele spannende Titel zur Kinder- und Jugendlichentherapie und pädagogischer Arbeit im Programm. Und nun kommen wir zu dem Teil, der mich am neugierigsten gemacht hat: Es gibt außerdem ein Kinderbuchprogramm! Eines, bei dem man endlich mal Bücher findet, die sich dazu eignen, um auch mit jüngeren Kindern über sensible Gesellschaftsthemen zu sprechen. Denn auch wenn Krieg, Vertreibung und Fremdenhass beispielsweise vielleicht nicht in eine Gute-Nacht-Geschichte gehören, berühren sie trotzdem die Lebenswelt der Kinder und werfen Fragen auf, die manchmal schwer kindgerecht zu beantworten sind. 

Buchempfehlung | "Hard Land" - Benedict Wells und die Euphancholie

Sonntag, 20. November 2022

Okay, ich habe nun ja schon zum Ausdruck gebracht, wie wenig ich in den vergangenen Monaten gelesen habe. Tatsächlich tut mir in der Hinsicht das neue Präsenzsemester wirklich gut. (Erstaunlich, wie sich unser Wortschatz immer an die aktuelle Weltsituation anpasst, oder? Ich glaube, das Wort "Präsenz" habe ich vor 2020 nie verwendet und nun ist es nicht nur eine Beschreibung der lang ersehnten Öffnung der Schulen und Unis, sondern fast ein Glücks-Wort. Der Hauch der Normalität - wobei sich nun ja auch die Normalität sehr verschoben hat und Unstetigkeit und Ungewissheit unsere "neue" Normalität abbilden.)

Zurück aber zum Präsenzsemester: Für mich bedeutet das, wieder öfter meine lange Strecke mit der Bahn zu fahren, wenn ich von Zuhause 1 zum Zuhause 2 oder zur Uni unterwegs bin. Mein Papa hat die Regel etabliert, dass in der Arbeitstasche ein Buch für die Bahnfahrt nicht fehlen darf und jetzt bin ich endlich auch wieder auf den Zug aufgesprungen. Deshalb hat mich die letzten Wochen ein Buch begleitet, das Papa mir (nicht ganz uneigennützig) zu Weihnachten 2021 geschenkt hat:

"Hard Land" von Benedict Wells.

Rezension | Zwei Sommerromane für die Sehnsucht an kalten Tagen

Freitag, 11. November 2022

Na ihr? 

Die Uhren sind umgestellt, es wird viel zu früh dunkel und so langsam wird es weihnachtlich. Ich merke, ich freue mich sehr auf die Weihnachtszeit und vermisse nichtsdestotrotz schon die wärmende Sonne, den Urlaub, das Meer, Blumen, lange Gartenabende und die Nachtigall... Mein Bücherstapel ist mehr oder weniger ins Unermessliche gewachsen, auch wenn ich mir vorgenommen hatte a) kein Geld auszugeben und b) erst recht keine Bücher zu kaufen, weil ich c) eh keine Zeit habe, so viel zu lesen, wenn ich 70% meines Lebens gerade damit verbringe, Fachtexte zu lesen oder zu schreiben. 


Bei all der Liebe zu Wörtern kommen sie mir irgendwann doch aus den Ohren raus und da hilft dann nur der kalte Entzug: Alles weglegen und was anderes machen. Die Fähigkeit, etwas anderes zu machen, als eigentlich gerade notwendig oder gefragt ist, zählt zu meinen besten. Zumindest in stressigen (jetzt), zu dunklen (jetzt) oder aufregenden (jetzt) Zeiten. Naja, wie auch immer, ich brauche Urlaub (mal wieder), dringend. Und nachdem ich wochenlang nicht in der Lage war, neben der Uni auch noch privat ein Buch in die Hand zu nehmen und Sätze in meinem Kopf zu finden, die beschreiben, was ich von den Büchern halte, habe ich heute einen KLITZEKLEINEN Funken Motivation gespürt. 

Deshalb freue ich mich jetzt, endlich, endlich, zwar unpassend zum Wetter, aber vielleicht gerade deshalb als kleinen Sonnenstrahl in der trüben und spätherbstlichen Zeit, euch die perfekte Lektüre für den kuscheligen Lesesessel vorstellen zu können. Ich habe die beiden Romane vor meiner Flaute gelesen und habe mich super wohl gefühlt an den jeweiligen Orten und ich hoffe, euch wird es genauso gehen! :)